Das Zinnoberhaus befindet sich im Kunstareal der Münchner Maxvorstadt, im Dreieck Odeonsplatz, Hauptbahnhof, Stachus zwischen der Türken- Barer und der Brienner Straße. Unsere Räumlichkeiten sind in zwei gegenüberliegenden Einheiten jeweils im Hochparterre angeordnet. Verbindendes Element stellt der 1000 qm große Garten zwischen den Häusern dar. Der Zugang zum Garten erfolgt direkt über unsere Balkone und ist durch eine Böschung von der Straße abgegrenzt. Ziel des konzeptionellen Ansatzes ist, eine gemeinsame, einheitliche Identität der beiden Räumlichkeiten zu generieren. Dabei dient der Garten als Schnittstelle, Treffpunkt und gemeinsam benutzte Fläche und ist somit der Mittelpunkt der Kindertagesstätte.
Die Anordnung der Räume ist deshalb klar gegliedert. Die Gruppenräume öffnen sich zu dem durch die Südsonne belichteten Garten, Nebenräume zeigen zur jeweiligen Hofseite.
Das Zinnoberhaus ist eine 4-gruppige Einrichtung mit insgesamt 51 gleichzeitig anwesenden Kindern. Davon 3 Krippengruppen à 12 Kinder, sowie eine Kindergartengruppe à 15 Kinder. In den beiden Einheiten befinden sich jeweils 2 Gruppen. Das Büro, sowie die Küche befinden sich im westlichen Teil. Der Kindergarten und der Mehrzweckraum sind im östlichen Teil angeordnet.
(2 Krippengruppen á 12 Kinder)
2 Gruppenräume
2 Ruheräume
2 Garderoben für 24 Kinder
1 Kinderwagenstellplatz für 24 Kinder
1 Multifunktionaler Eingangsbereich
1 Spielflur
1 Waschraum mit 3 Kindertoiletten, 2 Wickelplätzen und 4 Handwaschbecken
1 Küche (zum gemeinsamen Kochen mit allen Zinnoberhauskindern in Kleingruppen)
1 Büro
1 Personalraum
1 Personaltoilette/Gästetoilette
1 Wintergarten für unsere Gewächse
1 kleine Loggia
1 Balkon an der Seite der Gruppenräume
1 Lagerraum für unsere frischen Lebensmittel (Keller)
1 Wasch-und Putzraum (Keller)
1 Abstellkammer (Keller)
à Gesamtgröße 300 qm
1.2. Prinz Ludwig Str 6
(1 Krippengruppe á 12 Kinder und eine Kindergartengruppe á 15 Kinder)
2 Gruppenräume
1 Multifunktionsraum
1 Ruheraum
2 Garderoben für 27 Kinder
1 Kinderwagenstellplatz für 12 Kinder
1 Multifunktionaler Eingangsbereich
1 Spielflur
1 Waschraum mit 3 Kindertoiletten, 2 Wickelplätzen und 4 Handwaschbecken
1 Personalraum
1 Personaltoilette/Gästetoilette
1 Wintergarten für unsere Gewächse
1 kleine Loggia
1 Balkon an der Seite der Gruppenräume
1 Lager
2 Stellplätze
à Gesamtgröße 300 qm
Barrierefreie Erschließung und Fluchtwege:
Die neue Haupterschließung der Räume erfolgt über die, an der Gartenseite angeordneten Balkone. Ziel ist hier, die Einrichtung barrierefrei erreichen zu können. Zusätzlich schafft dieser Eingang eine eigene Identität und entlastet das Treppenhaus der Wohnhäuser. Der Balkon dient weiter als Zugang in den Garten und ist als Fluchtbalkon der notwendige zweite Rettungsweg aus den Gruppenräumen.
Die Räume in den beiden Einheiten sind barrierefrei im Sinne der DIN 18025 und schaffen barrierefreien Zugang für Kinder, Eltern und Pädagogen mit körperlichen Einschränkungen.
Jede Gruppe hat ihren eigenen Raum, der sich nach den individuellen Bedürfnissen unserer Kinder richtet. Zudem gibt es gemeinsame Begegnungsräume, wie den Spielflur, den Wintergarten, den Balkon, die Loggia, die Küche und natürlich den Garten. Während der Gruppenöffnung mischen sich die Kinder zudem in den jeweiligen Gruppenräumen und dürfen die verschiedensten Angebote wahrnehmen, oder aber auch frei spielen. Die Gestaltung der Räume ist insgesamt sehr hell und durchlässig. Trotzdem vermitteln sie ausreichend Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeiten.
Die Spielflure sind mit den klassischen Bewegungsmaterialien nach Emmi Pikler oder Elfriede Hengstenberg ausgestattet und unterstützen Kinder im „Krabbelalter“ dabei vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Die Kindergartengruppe ist mit den klassischen Montessorimaterialien ausgestattet. Praktisches Leben, Sinnesmaterial, Sprachmaterial, Mathematisches Material, Perlenmaterial, Biologisches Material, Geografisches Material und Kosmische Erziehung.
Unsere Räume und das Außengelände sind so gestaltet, dass sie einen hohen Aufforderungscharakter haben und den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum Erfassen und Begreifen bieten. Die Räume haben ein bis zwei Schwerpunkte, wie z. Bsp. Bewegung, Ruhe und Entspannung, Rollen- und Theaterspiel, Bau und Konstruktion, Naturwissenschaft und Biologie. Die Kinder finden hier viele Materialien zum Experimentieren, Anfassen, Betrachten, Vergleichen, Sortieren, Gestalten und Verarbeiten. Sie werden übersichtlich, für die Kinder jederzeit frei zugänglich, in offenen Regalen präsentiert. Es gibt weniger fertige Spielzeuge, dafür viele, Naturmaterialien, Schachteln, Decken, Kissen und Tücher, um Kinder inhaltlich nicht festzulegen und zu kreativem, phantasievollem Spiel einzuladen. Darüber hinaus stehen Materialien zur Verfügung, die Kinder selbst verarbeiten können. Farbe, Ton, Wolle, Filz und Papier, sowie Material aus der Welt der Erwachsenen, wie Verkleidung, Werkzeug und technische Geräte.
Spielsachen und Spielmaterialien werden mengenmäßig soweit reduziert, dass Kinder stets den Überblick behalten können.
„Weniger ist mehr, heißt die Devise; so wird einer Konsumhaltung vorgebeugt, können eigene Spielideen geboren werden.“
[1] Wassilios E. Fthenakis, Qualität von Kinderbetreuung: Konzepte, Forschungsergebnisse, internationaler Vergleich.